Der Wert von Design

  • Veröffentlicht am 10.05.2016
Der Wert von Design

Design liefert einen erwiesenen Grat zur Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen – ob Sie nun ein Start-up Unternehmen, ein etablierter Hersteller, der eine neue Produktlinie entwickelt, eine handelsregistrierte Firma, die ihr Angebot digital umstellen möchte, oder ein multinationaler Konzern, der eine neue Unternehmensstrategie entwickelt.

Von Dr. Anna Whicher, Head of Design Policy, PDR Wales (oder: Dezernentin für die Politik von Planung und Gestaltung am PDR, dem internationalen Zentrum für Designwissenschaft in Wales, Großbritannien)

Design liefert einen erwiesenen Grat zur Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen – ob Sie nun ein Start-up Unternehmen, ein etablierter Hersteller, der eine neue Produktlinie entwickelt, eine handelsregistrierte Firma, die ihr Angebot digital umstellen möchte, oder ein multinationaler Konzern, der eine neue Unternehmensstrategie entwickelt. 

Auf der Basis von Daten aus der ganzen Welt können wir aufzeigen, dass jegliches Unternehmen, das Design gezielt einsetzt, profitabler ist als solches, das es nicht nutzt. Und wenn Gestaltung Teil des Innovationsprozesses ist, ist der Investitionsrückfluss sehr viel größer als wenn sie nur für den ästhetischen Auftritt verwandt wird. 

Auf einer nationalen Ebene können die Ergebnisse (dieser weltweiten Daten) gut beobachtet werden. Privatunternehmen von LEGO bis Velux haben (etwa) den Ruf Dänemarks ein Zentrum für Innovation zu sein etabliert. Da überrascht es nicht, dass 93 Prozent der dänischen Unternehmen Design nutzen. Sie tun es auch aus gutem Grund: Eine Studie der dänischen Regierung fand für Unternehmen, die Design nutzen, ein zusätzliches Wachstum von bis zu 250 Prozent heraus. 

Firmen, die in eine durchgehende Gestaltung investieren, konnten ihre Produkte oder Dienstleistungen sehr viel effektiver im Ausland verkaufen. Ihre Exporte erreichten einen Durchschnitt von 34 Prozent ihres Umsatzes, verglichen mit den lediglich 18 Prozent von Firmen, die kein Design einsetzten. 

Wo Design ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie einer Firma war, hat sich gezeigt, dass der Erfolg langfristig und beständig erreicht wurde. Wirtschaftsexperten (Marktexperten), die den Verlauf des US-amerikanischen Aktienmarkts verfolgt haben, zeigten, dass Firmen mit einem bedeutenden Einsatz von Design in ihrer Unternehmenskultur über eine Phase von zehn Jahren die restlichen S&P geführten Unternehmen (oder: die restlichen Unternehmen des S&P Index) mit 228 Prozent übertrafen. 

In vielen europäischen Ländern haben Firmen Zugang zu Mentorenprogrammen, Unterstützung und Subventionen um in Design zu investieren und schließlich ihren Umsatz zu steigern sowie Exporte anzuheben. Teilnehmer des Design Leadership Programmes vom britischen Rat für Gestaltung (oder: britischen Design Council), können für jedes in Gestaltung investierte Pfund höhere Einnahmen in Wert von 20 Pfund und gestiegene Exporte im Wert von fünf Pfund erwarten.

Die besten Gesamtrückflüsse werden dort erreicht, wo Design ein integraler Bestandteil des Innovationsprozesses ist und nicht nachträglich für Auftritt, Verpackung oder das Branding eines Produktes herangezogen wird. Wenn es völlig in den Innovationsprozess integriert ist, kann Design an jeder Entwicklungsstufe der Dienstleistung oder des Produktes zu einer größeren Wertschöpfung beitragen – das beinhaltet auch die Ideenfindung, die Analyse von Konsumenten und Markt sowie Entwicklung von Konzepten, Prototypen, Produktion und Vermarktung.

Die Design-Leiter (design ladder) ist ein einfaches Mittel, um das Niveau zu erfahren, auf dem Unternehmen Design einsetzen – vom visuellen Auftritt über den Entwicklungsprozess bis zu einem strategischen Level, auf dem Gestaltung ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur ist. 

Eine Studie über schwedische Unternehmen zeigte, dass im Falle eines Umgangs mit Design als reines Mittel zum Style, das durchschnittliche Umsatzwachstum dieser Betriebe lediglich bei 6,5 Prozent anzusiedeln ist, während Firmen, in denen Design als Teil des Innovationsprozess eingesetzt wird, ihren Umsatz um 9 Prozent steigern konnten. 

Nichts an diesen Befunden legt die Vermutung nahe, Design sei auf spezifische nationale Gegebenheiten oder selbst einen Industriesektor begrenzt. Vielmehr bestätigen unsere Studienergebnisse zunehmend, dass Firmen, die Design nutzen, profitabler sind als solche, die es nicht nutzen – und wo Gestaltung strategisch eingesetzt wird, ermöglicht sie einen noch größeren Rückfluss der (für sie eingesetzten) Investitionen. 

Von diesen Indizien angeregt, unterstützen über Europa hinweg die Regierungen vermehrt Firmen, die Design nutzen. Es lohnt sich also herauszufinden, ob Unternehmen in Ihrer Region Zugang zu Mentorenprogrammen, Subventionen oder Steuervergünstigungen haben. 

http://designforeurope.eu